Beteiligung 1/3 – Es geht um´s Ganze!
Aug 8, 2018
Engagement für Change freisetzen – Mit dem Blick auf´s Ganze
Was sind die wichtigsten Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen? Diese Frage haben wir uns im INESSTADE Team gestellt und dahingehend unsere Projekte der letzten 10 Jahre analysiert. Wir konnten sehen, dass es für den Erfolg eines Changeprojektes wesentlich ist, in welchem Maße sich die Beteiligten einbringen und das Projekt mit tragen. Wir haben die Changebloggerin Kerstin Boll gebeten, die Schlüsselfaktoren herauszufiltern, die Beteiligung gelingen lassen. Die Autorin führte hierzu Interviews mit Susanne Hofmann-Michel und Ines Stade. Im vorliegenden Artikel geht es um den ersten der drei Schlüsselfaktoren. Anhand von zwei Fallbeispielen aus unserer Praxis macht die Autorin deutlich, wie es gelingen konnte, das Engagement der Beteiligten durch den Blick auf´s Ganze freizusetzen.
Fallbeispiel 1: Kennen wir uns?
Echte Männer brauchen keinen Spielkram? Unterschätzen Sie nie die Emotionalität! In einem Projekt haben wir eine Gruppe von Ingenieuren zu einer Zukunftskonferenz zusammen gerufen. Sie arbeiten alle für den gleichen Konzern. Doch da sie überwiegend bei Kunden außer Haus tätig sind, sehen sie sich praktisch nie. Tagsüber haben wir konventionell miteinander gearbeitet und uns ausgetauscht. Abends haben wir in einer Zeremonie ein großes Lagerfeuer entzündet. Das Feuer stand als Symbol für die Leidenschaft, die jeder Einzelne für das Unternehmen mitbringt. Wir haben die Teilnehmer aufgefordert, auf einem Post-it zu notieren, wie sie ihre Leidenschaft für ihr Unternehmen künftig einbringen wollen. Die Post-its wurden auf eine Stellwand geheftet und zwar so, dass die Zettel das Wort „Zukunft“ abbildeten.
Wir sind ja wirklich ein Team!
Überflüssige Gefühligkeit? Wir machen eine andere Erfahrung: In einem überschaubaren Zeitraum von ein oder zwei Tagen lassen sich sehr wohl Veränderungen erzielen und eine Mannschaft formen. Der Unterschied zwischen einer beliebigen Gruppe von Menschen und einem Team ist der Teamspirit: das gegenseitiges Vertrauen, das gemeinsame Ziel, die Freude, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Wenn das nicht emotional ist! Damit sich die Energie eines einzelnen Tages nicht verflüchtigt, muss sie zügig in den Alltag überführt werden und seine Übersetzung finden. Wir denken hier an ein oder zwei Tage. Gutes Timing zählt. Unter dieser Voraussetzung kann ein Event einen Energieschub für zwei bis drei Jahre geben. Mehr zum Projekt >>
Fallbeispiel 2: Kein Bock auf Veränderung!
„Wie? Eine KitaKindertagesstätte – in meinem Klassenzimmer?“ Für Grundschullehrer ist „ihr“ Klassenzimmer das persönliche Zentrum in der Schule. Sie richten sich den Raum so ein, wie sie es pädagogisch für richtig halten. Das ein oder andere persönliche Stück ist ebenfalls hinterlegt. Vor diesem Hintergrund stand der Wandel von einer Halbtagsschule zu einer Ganztagsschule an. Morgens sollte in den Klassenzimmern der Unterricht stattfinden, mittags die Betreuung durch Erzieher– so die Idee. Die Lehrer waren alles andere als begeistert. Fremde Menschen in ihren Räumen? Doch der Wandel war politisch gewollt und beschlossene Sache. Sie hatten keine Wahl. Unsere Aufgabe war, den Widerstand abzubauen und ein gemeinsames Verständnis von Lehrern und Erziehern für die Nutzung der Räume zu entwickeln. Für eine gemeinsame Konferenz haben sich Lehrer und Erzieher leicht gewinnen lassen. Mit diesen Formaten sind sie vertraut.
Die Kinder liessen den Widerstand schmelzen
Ein Perspektivwechsel und die Sicht auf das, um was es wirklich geht, gab den Ausschlag für den Einstellungswandel: Was bedeutet es für die Kinder, von morgens bis nachmittags in der Schule zu sein? Gibt es Rückzugsräume? Wo können sich Schüler mit Freunden verabreden und unter sich sein? Wie soll das eigentlich aussehen – eine Kindheit in Schulräumen? Der Blick auf die Kinder wurde zum Bindeglied zwischen Lehrern und Erziehern. Mit ihm entwickelten die Lehrer Offenheit, Interesse und Gestaltungswillen.
Fazit:
Für sich genommen macht Veränderung keine Freude. Keiner mag seinen vertrauten Platz verlassen. Doch wenn Menschen an einem lohnenswerten, wichtigen Projekt teilhaben können, ändert sich die Sichtweise. Für ein lohnenswertes Ziel setzen sich Menschen in Bewegung. Was also ist die Bedeutung und das Ziel Ihres aktuellen Veränderungsprojekts? Das herauszufinden und deutlich zu machen, ist ein erster wichtiger Schritt.
Motivierend wirkt auch, sich als Teil einer Gemeinschaft zu erleben – also den Blick auf´s Ganze zu haben – und auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Zu sehen, wie sich alle anderen ebenfalls engagieren, stärkt das gegenseitige Vertrauen. Zugleich werden die Kompetenzen im Kreis der Beteiligten sichtbar. Auch dieses Gemeinschaftserleben weitet den Horizont.
So unterschiedlich die beiden Welten Wirtschaft und Kita auf den ersten Blick auch sein mögen: was die Grundlagen für Beteiligung anbetrifft, spielt es fast keine Rolle, in welchem Organisations-System wir uns bewegen.
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